Gedanken des 1. Vorsitzenden

Alle Prinzenpaare, die der 80er Jahre ebenso wie die folgenden und die gegenwärtigen, haben sich in der Wiesbadener Fastnacht und in der Fastnacht insgesamt verdient gemacht. Durch ihre Ausstrahlung und durch ihr Auftreten und nicht zuletzt ihr Engagement für die Menschen sowohl in Sitzungen als auch auf der Straße oder, was allen wichtig war und von der DACHO stets gefördert wurde, bei Sozialveranstaltungen in Altenheimen, Blindenbund u.s.w.

Es war immer dem DACHO-Vorstand vorbehalten, eine Auswahl ohne Paragraphen und ohne gravierende Vorbedingungen zu treffen. Bei allen Veranstaltungen ob Sitzungen oder Empfängen, selbst beim Empfang des Ministerpräsidenten wurde unsere Vaterstadt in den Vordergrund gestellt.

Geschichte über Prinzenpaare, Karnevalsprinz, Karnevalsprinzessin und Dreigestirn

Ein wichtiges Kennzeichen der Fastnachtsbräuche und Karnevalsbräuche ist die Errichtung von Narrenreichen. Dies erfolgt meist durch symbolische Handlungen wie das Erstürmen des Rathauses, Übernahme der Schlüssel- und Regierungsgewalt sowie das Einsetzen eines Herrschers oder eines Herrscherpaares (Karnevalsprinz oder Prinzenpaar).

Karnevalsprinz und Prinzenpaar sind relativ junge Erscheinungen. Der heutige Kölner „Prinz Karneval“ geht zurück auf eine Personifizierung des Karnevals. Im Zuge der Fastnachtsreform trat er erstmals 1823 als „Held Karneval“ auf. Schon damals glich sein Äußeres dem eines Herrschers. Er trug eine Krone mit Pfauenschweif, eine goldene Kette, einen funkelnden Gürtel, ein weißes Untergewand und einen Purpurmantel. In der Rechten hielt er das Szepter und in der Linken eine Pritsche.

Als „Prinz Karneval“ wurde er erstmals 1872 proklamiert. Mainz hat seit 1838 einen solchen Karnevalsprinzen. Auch andere Städte und Gemeinden im Rheinland schlossen sich dem Kölner Vorbild an. Vielerorts tritt jedoch der Karnevalsprinz nicht alleine auf, sondern bildet zusammen mit einer Karnevalsprinzessin das Prinzenpaar, das Herrscherpaar über das Narrenreich.

Eine Besonderheit des Kölner Karnevals ist das sogenannte „Dreigestirn“, das sich aus Edelmann (Karnevalsprinz), Bauer und Jungfrau zusammensetzt. Im Rosenmontagszug fahren jedoch bis heute Bauer und Jungfrau getrennt vom Prinzen mit. In den ersten Jahren nach der Fastnachtsreform im 19. Jahrhundert nahmen sie überhaupt nur dann am Rosenmontagszug teil, wenn sie sich thematisch einbauen ließen.

Schon im Mittelalter galt der Bauer als eines der Glieder des Reiches. Der „Kölner Bauer“ trat 1825 zum erstenmal im Rosenmontagszug auf. Schwert und Dreschflegel sind Symbole seiner Reichstreue und Wahrhaftigkeit. Als Stadtbewahrer trägt er auch die Stadtschlüssel.

Die Figur der „Jungfrau“ tauchte bereits 1823 im ersten Kölner Rosenmontagsumzug auf. Sie gilt als Symbol der freien und unabhängigen Stadt. In ihren römischen Gewändern erinnert sie an die in Köln geborene römische Kaiserin Agrippina. Zum närrischen Dreigestirn wurden Edelmann, Bauer und Jungfrau erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.